Schützenfest 2024

Schützenverein Ahden e.V.

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Grußwort Königspaar 2024

 

Liebe Schützenbrüder,

liebe Freunde und Bekannte,

liebe Gäste unseres Schützenfestes,

als ich letztes Jahr, am Schützenfest Samstag gefragt wurde, ob ich nicht König werden wolle, war die Antwort ganz klar: Nein! Es passte einfach nicht von der Zeit. Zuviel Arbeit. Zwei Freunde sagten mir aber unabhängig voneinander, dass die richtige Zeit eh nicht kommen würde. Dieser Rat setzte sich in mir fest. Am Sonntag stand die Entscheidung nicht zu schießen schon auf wackeligen Beinen. Nach und nach wurde mir immer klarer, dass ich doch sehr gerne Schützenkönig von Ahden werden würde. Als dann meine Frau Tanja mit den Worten „du machst es ja sowieso“ ihr ok gab, ging es strammen Schrittes unter die Vogelstange. An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmal bei Henning und Martin bedanken, die ehrlich mit mir um die Königswürde gerungen haben und dem Vogelschießen einen schönen und würdigen Rahmen verliehen. Ich hatte das Quäntchen Glück, dass man beim Schießen auch braucht und holte den Vogel von der Stange. Unser toller Hofstaat war schnell gefunden und wir feierten bis tief in die Nacht. Das war der Beginn eines tollen Königsjahres. Jetzt schauen wir voller Vorfreude auf unser kommendes Schützenfest und freuen uns darauf mit euch drei schöne Tage verbringen zu dürfen. Im Nachgang kann ich nur sagen, dass Domi und Jenni recht hatten: „Den richtigen Zeitpunkt gibt es nie“, oder anders gesagt: Die richtige Zeit ist immer dann, wenn man Lust hat König zu werden! Von daher kann ich nur jeden ermutigen, der mit dem Gedanken spielt einmal in seinem Leben das Schützenfest anzuführen. Du wirst es nicht bereuen! Mit einer tollen Frau und guten Freunden wird es ein unvergesslich schönes Jahr werden!

Wir möchten uns daher auch bei unserem tollen Hofstaat bedanken, der uns ein unvergessliches Jahr beschert hat. Dabei möchten wir noch unsere Adjutanten Lars und Jürgen hervorheben, die sich bisher und auch die nächsten Wochen um alles kümmern. Genauso bedanken wir uns bei unseren Familien für die tolle Unterstützung. Ein großes Dankeschön geht auch an alle anderen, die uns tatkräftig unter die Arme gegriffen haben. Ebenso bedanken wir uns beim Schützenvorstand für die gute Zusammenarbeit. Dieser Vorstand macht es einem leicht in Ahden König zu sein. Zu guter Letzt möchten wir uns bei all den Musikern bedanken, die schon letztes Jahr eine super Stimmung gemacht haben und das ganze Jahr über üben, um auch in diesem Jahr die Halle wieder zum Beben zu bringen.

Wir freuen uns auf jeden Gast, den wir auf unserem Schützenfest begrüßen dürfen. Nehmt euch ein, zwei oder am besten drei Tage Zeit und feiert mit uns. Denn Schützenfest ist mehr als nur trinken… Grade heute in einer multimedialen Welt, in der man viele Leute kennt aber kaum noch jemanden trifft, wo immer mehr Respekt eingefordert wird, es aber immer schwieriger zu werden scheint eine zweite Meinung zu akzeptieren, da ist das Schützenfest der Ort, an dem man mit den Menschen ins Gespräch kommt. Es wird geredet, diskutiert und gefeiert. Das Schützenfest ist in der heutigen Zeit vielleicht wichtiger denn je. Es ist Brauchtumspflege, es ist gelebte Dorfgemeinschaft und es ist gelebte Integration.

Also lasst uns gemeinsam feiern.

Wir freuen uns auf Euch und auf ein schönes Schützenfest.

 

Euer Königspaar

Gunnar und Tanja Ebers

 

 

 

Grußwort zum Schützenfest in Ahden vom 06.07.2024 bis 08.07.2024

Liebe Schützenbrüder, liebe Ahdener, verehrte Gäste aus Nah und Fern.

mit großer Freude begrüße ich euch alle herzlich zu unserem diesjährigen Schützenfest in Ahden! Vom 6. bis 8. Juli haben wir die ideale Gelegenheit, dem Stress des Alltags zu entfliehen und gemeinsam drei festliche Tage zu erleben.

Das Schützenfest ist der Höhepunkt unseres Dorflkalenders, und ich laden alle Ahdener herzlich ein, ihre Häuser zu beflaggen und unsere Straßen in festlichem Glanz erstrahlen zu lassen. Diese Tradition symbolisiert unseren Zusammenhalt und unsere gemeinsame Freude an diesem besonderen Ereignis.

Im Mittelpunkt unserer Feierlichkeiten steht in diesem Jahr unser amtierendes Königspaar Gunnar und Tanja Ebers. Mit ihrem Hofstaat haben sie unseren Verein das Jahr über würdig und engagiert vertreten. Ihr Einsatz und ihre Hingabe sind uns allen ein Vorbild, und ich danke ihnen herzlich für ihre herausragende Arbeit. Ich wünsche euch vom Herzen ein rauschendes Fest mit vielen schönen Erinnerungen im Kreise eurer Schützenfamilie.

Besonders ehren möchten wir auch unsere Jubelkönigspaare: Manfred und Maria Lüke, die vor 50 Jahren den Thron bestiegen, Raimund und Angelika Meschede, die vor 40 Jahren Königspaar waren, sowie Rainer und Anneliese Fischer, die vor 25 Jahren unser Schützenfest regierten. Vielen Dank für eure langjährige Treue zu unserem Schützenverein.

Ein besonderer Gruß gilt unseren kranken Mitgliedern, die in diesem Jahr leider nicht am Fest teilnehmen können. Unsere Gedanken sind bei euch, und wir wünschen euch von Herzen gute Besserung und viel Kraft. Ihr seid ein wichtiger Teil unserer Gemeinschaft, und wir hoffen, euch bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen.

Mit großer Freude begrüße ich auch erstmalig die neugegründete Jungschützenabteilung. Eure Begeisterung und euer frischer Wind sind eine wertvolle Bereicherung für unser Schützenwesen. Ihr seid die Zukunft unserer Tradition, und wir sind gespannt auf eure Beiträge und euren Einsatz.

Zu guter Letzt wünsche ich allen Aspiranten beim diesjährigen Vogelschießen viel Erfolg und eine ruhige Hand. Möge sich der beste Schütze durchsetzen und die Tradition des Schützenkönigtums würdig fortsetzen.

Lasst uns gemeinsam diese festlichen Tage genießen, Freundschaften pflegen und neue knüpfen. Feiern wir das, was uns als Dorfgemeinschaft stark macht: Zusammenhalt, Tradition und Freude.

 

Mit herzlichen Schützengrüßen,

 

Oberst Sven Pätzold

 

 

Ehrungen 2024

Auch in diesem Jahr konnte unser Oberst Sven Pätzold Schützen für ihre Vereinstreue auszeichnen.

Geehrt wurden für:

25 Jahre

Christian Bentler, Kai Berndt, Marc Bogel, Thorsten Dören, Stefan Ernst, Martin Michels, Reinhard Möllenbeck, Tobias Rüther, Sascha Weikert

40 Jahre

Siegward Berndt, Roland Ebers, Karsten Füser, Karl-Heinz Meyer

50 Jahre

Rainer Josephs, Heinz Lottman-Köhler, Reinhard Wagner

55 Jahre

Werner Lemkuhl, Hubert Meschede, Ferdinand Westemeyer

 

Festansprache Schützenfest 2024 am Ehrenmal

 Liebe Schützenbrüder, liebe Ahdener, verehrte Gäste von nah und fern. Ich möchte euch alle im Namen des Vorstandes recht herzlich zu unserem 185. Schützenfest in Ahden begrüßen.

 In diesem Jahr gilt mein besonderer Gruß unserem Königspaar Gunnar und Tanja Ebers mit ihrem Hofstaat.

 Zudem begrüße ich recht herzlich:

-      unseren Bürgermeister Burkhard Schwuchow

-      den Ortsheimatpfleger Andreas Stelte

-      den Kreistagsabgeordneten Christoph Neesen

-      unsere Ehrenoberisten Manfred Schmidt, Franz-Josef Ebers und Friedhelm Meschede

-      den Kaiser Bernd Pfeiffer

-      sowie den Holschenkaiser Franz-Josef Münstermann

 

Ein herzlicher Willkommensgruß gilt auch den Musikern:

Dem Tambourcops Ahden unter der Leitung von Peter Finke

Dem Musikverein Thüle unter der Leitung von Johannes Strunz

Und dem Musikverein Edelweiß Wewelsburg mit ihrem 1. Vorsitzenden Florian Röhr

Bedanken möchte ich mich bei allen Schützenbrüdern und Dorfbewohnern, die bei der Vorbereitung des Schützenfestes mitgewirkt haben und weiterhin mitwirken. Euch ist es zu verdanken, dass unserem Fest ein würdiger Rahmen verliehen wird.

Vielen Dank dafür!

Liebe Schützenbrüder, verehrte Gäste,

in diesem Jahr ist es mir eine besondere Freude die neu gegründete Jungschützenabteilung unter der Leitung von Tobias Meier in unserer Mitte zu begrüßen. Dieses zukunftweisende Ereignis möchte ich zum Anlass nehmen, um uns bewusst zu machen, warum wir am Schützenfestsonntag gerade hier vor unserem Ehrendenkmal in Ahden innehalten und uns in einem Moment der Stille dieses schmerzliche Kapitel der deutschen Geschichte vor Augen führen. In den Steintafeln hinter mir sind die Namen von 90 Ahdener Soldaten eingraviert, welche in den zwei großen Weltkriegen ihr Leben verloren. 

Besonders möchte ich heute die Gefallenen Hubert Kreis, Heinrich Karthaus und Bernhard Stelte hervorheben. Alle drei Teilen ein dramatisches Schicksal, welches in der heutigen Zeit nur noch sehr schwer vorstellbar ist. Sie erhielten im jugendhaften Alter von gerade einmal 18 und 19 Jahren ihre Einberufung zur Wehrmacht, um auf den unmenschlichen russischen Kriegsschauplätzen ihren Dienst für unser Vaterland zu erfüllen. Als einfache Soldaten fanden alle Drei ihr Ende im Alter von 19 Jahren an der Seite ihrer Kameraden durch Granatsplitter, bei Sturmangriffen oder vom eigenen Panzer überrollt. Im letzten Augenblick ihres Lebens doch allein, in einem fremden Land und fernab der Ahdener Heimat. Am weitesten entfernt fiel Hubert Kreis, er fand sein Ende am Fuße des Kaukasus Gebirge im 3.377 km entfernten russischen Malgobek – eine zur damaligen Zeit unvorstellbare Entfernung. Anfangs sicherlich noch sehr motiviert durch die professionell aufgezogene deutsche Kriegspropaganda, kehrt sich dieses Hochgefühl während den ersten Kampfhandlungen, in dem das ganze Ausmaß der brutalen Unmenschlichkeit des Krieges zur Realität wird, schnell in eine qualvolle Todesangst. Keiner der jungen drei Ahdener fand den Weg in die Heimat zurück. Ihre persönliche Tragödie verkaufte das damalige Naziregime als „Heldentod fürs Vaterland“. Aber unter dem Strich war es keinem von ihn vergönnt seine Wünsche und Träume zu verwirklichen, nie eine Familie zu gründen, nie zu heiraten, nie Schützenkönig zu werden und unbeschwert mit ihren Freunden zu feiern.

Und wofür? Was ist all dieses Leid wert? Was ist es wert, dass eine Mutter oder Vater eine vorgefertigte Todesnachricht mit zwei Zeilen und eingesetzten Namen ihres Sohns Huberts erhalten – der das ganze restliche Leben unter einen Schleier von Wut und Trauer erblassen lässt? Damals war es der verbissene Glaube an die Überlegenheit der Deutschen Rasse, welche als Legitime Basis angesehen wurde die ganze Welt zu beherrschen. Diese geisteskranke Pseudowissenschaft gespickt mit der Verschwörungstheorie – dass die Juden Deutschland ausbeuteten und von innen zerstörten, führte uns in den zweiten Weltkrieg, dem dunkelsten und schmerzhaftesten Kapitel der deutschen Geschichte. In dem Millionen Menschen weltweit ein ähnlich schmerzhaftes Ende fanden, wie unsere Ahdener Hubert, Heinrich und Bernhard.

Warum ist es heute noch so unendlich wichtig hier im Rahmen des Schützenfestes zu stehen und sich den Opfern und Kriegsschrecken bewusst zu werden? Der Philosoph Georg Santayana fasst es aus meiner Sicht sehr gut zusammen:

 „Wer die Geschichte nicht erinnert, ist verurteilt, sie neu zu durchleben.“

 Der zweite Weltkrieg ist nun knappe 80 Jahre her und fast alle von uns kennen den Krieg nur aus Erzählungen unserer Großväter. Ich bin immer mit dem sicheren Gefühl aufgewachsen, dass ich und meine Freunde in der heutigen Zeit nie die Schrecken des Krieges hier in Deutschland erleben müssen. Diese Sicherheit erwuchs aus dem grandiosen und vorbildlichen Engagement von Politkern unserer Zeit, wie Adenauer, Genscher und Kohl die eine nachhaltige und friedliche Politik zu anderen Ländern und besonders zu Russland verfolgten. Hierdurch kam es zu einer spürbaren Annäherung von Ost und West – die Beste aller Garantien für ein friedliches Leben.

In diesen Tagen ist von dem einzigen Deeskalationskurs nicht mehr viel geblieben. Der Krieg in der Ukraine jährt sich zum 3 Mal und ein Ende ist leider immer noch in weiter Ferne. Die Feindbilder wurden in Europa und Russland klar definiert und verfestigen sich weiter. Unser Verteidigungsminister Boris Pistorius spricht davon, dass Deutschland „Kriegsfähig“ werden muss, die Wehrpflicht soll wieder schrittweise eingeführt werden und die Führung der Europäischen Union ist sich einig, dass Putin in 5 Jahren in der Lage ist NATO Länder anzugreifen. Kein Wort mehr von Verhandlungen oder Annäherung.

Ich frage mich, ob unsere Lebens- und Denkweisen von Ost und West wirklich so unterschiedlich sind, dass uns nur der Krieg bleibt. Ist das Verständnis von Freiheit und Frieden wirklich so unterschiedlich, dass wir nicht anders können als zur Waffe zu greifen und die Tafel hinter mir zu erweitern. Sind wir wirklich verurteilt unsere Geschichte erneut zu durchleben? 

Ich denke nicht! Wir haben eine andere Wahl – wir als Schützengemeinschaft haben seit unserer Gründung einen klaren Zweck. Den Schutz unserer Heimat und unserer Einwohner. Daher haben wir heute eine klare Botschaft an unsere verantwortlichen Politiker, kehrt an den Verhandlungstisch zurück und schließt Frieden, seien die Aussichten auf Erfolg auch noch so gering.

Den Versuch sind wir den Herren und ihrem Opfer hinter mir schuldig. Sind wir unseren Kindern und Jungschützen schuldig, ja sind wir uns selbst schuldig. Denn nur in Frieden und Freiheit können wir das Leben leben, welches Hubert, Heinrich und Bernhard nicht vergönnt war.

Liebe Schützenbrüder, liebe Jungschützen. Genau das ist der Grund, warum wir hier heute innehalten. Zur Ehrung unserer Gefallenen und zur Mahnung, dass wir unsere Freiheit nie wieder in Gefahr bringen, verbunden mit dem Versprechen, dass wir Tag für Tag die beste Version unseres Landes erschaffen und so nicht verurteilt sind, den dunklen Teil unserer Geschichte erneut zu durchleben.

Ich bitte den Hauptmann nun die Gefallenenehrung durchzuführen.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

 Euer Oberst Sven Pätzold